BUND-STUDIE FORDERT STANDORTANGEPASSTEN AUSBAU MIT WINDKRAFT. ABER NICHT DEM NATURSCHUTZ- SONDERN DEN KLIMAZIELEN ZULIEBE.

Studie im Auftrag des BUND Landesverband Baden-Württemberg beim Öko-Institut, www.oeko.de, markiert 10 Kernbotschaften

1.
Das Ziel, einer klimaneutralen Strom- und Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040 zu erreichen, ist sehr ambitioniert und erfordert sowohl auf der Nachfrageseite als auch der Erzeugungsseite eine erhebliche Steigerung und Ausweitung der bisherigen Aktivitäten.
2.
Eine zentrale Rolle für das Erreichen von Klimaneutralität ist das Thema „Energieeinsparung“, wofür sowohl Effizienzmaßnahmen (z.B. im Bereich der energetischen Gebäudesanierung) als auch Suffizienzmaßnahmen (z.B. durch einen bewussteren Lebensstil) erforderlich sind.
3.
Für eine klimaneutrale Stromversorgung muss der Ausbau von Windenergie und Photovoltaik massiv erhöht und deutlich beschleunigt werden. Im Vergleich zu den letzten zehn Jahren bedeutet dies für Windenergie und PV-Freiflächenanlagen eine deutliche Steigerung um den Faktor fünf bis zehn.
4.
Der Flächenbedarf für Windenergie und PV-Freiflächenanlagen liegt in den Zielszenarien für Baden-Württemberg bei 1,8 % bis 3,1 %. Das derzeitige Landesziel in Höhe von 2 % reicht dafür nicht aus und sollte auf mindestens 3 % erhöht werden.
5.
Die geeigneten Flächen für Windenergie und Photovoltaik sind dabei regional unterschiedlich verteilt. Die Landesregierung sollte zusammen mit den Regionalverbänden ein geeignetes Verfahren entwickeln, um regionalspezifische Flächenziele auszuweisen.
6.
Um die Genehmigungsprozesse für Windenergie und PV-Freiflächenanlagen zu beschleunigen, sollten die Empfehlungen der entsprechenden Task Force umgesetzt und verstetigt werden. Zudem sollten die Kommunen finanziell an den Erträgen der bei ihnen angesiedelten EE-Anlagen beteiligt werden.
7.
Zentrale Bestandteile einer klimaneutralen Gebäudewärmeversorgung sind neben der energetischen Gebäudesanierung der Wärmepumpenhochlauf in der Objektversorgung sowie der Aus- und Umbau der Nah- und Fernwärmenetze. Wasserstoff spielt für eine klimaneutrale Wärmeversorgung lediglich im Bereich der Fernwärmeerzeugung eine Rolle.
8.
Notwendig ist ein sehr schneller Markthochlauf bei Wärmepumpen. Hierfür ist die anvisierte 65 % Anforderung, nach der ab dem 01.01.2024 bei jedem Heizungstausch mindestens 65 % erneuerbare Wärmeenergien eingesetzt werden müssen, eine wichtige Maßnahme.
9.
Im Bereich der Wärmenetze kommt den Regionen Stuttgart, Rhein-Neckar und Mittlerer Oberrhein eine wichtige Rolle zu, da dort knapp zwei Drittel der Wärmenetznachfrage lokalisiert sind. Wichtig ist dabei die Einbindung erneuerbarer Wärmequellen in die Wärmenetze, insbesondere von Geothermie, Abwärme, Solarthermie und Großwärmepumpen.
10.
Der Erfolg der Energiewende hängt dabei auch an ausreichend verfügbaren und adäquat qualifizierten Fachkräften. Dies betrifft nicht nur die energetische Gebäudesanierung, sondern auch den Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung sowie den Umbau der energiewenderelevanten Infrastrukturen. Mehr …

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