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Die Bürgerinitiative (BI) Gegenwind Straubenhardt. e.V. warnt vor Waldspaziergängen in der Nähe von Windkraftanlagen des Straubenhardter Forst für Menschen mit implantiertem Defibrillator.

Die Pforzheimer Zeitung PZ hat am Freitag, 2. Juni 2023 unter «Faktencheck» eines unserer Themen aufgegriffen und ebenfalls Experten zitiert, die zur Vorsicht im Umgang mit sogenannten elektromagnetischen Interferenzen (EMI) rieten. Wir empfahlen Menschen mit implantiertem Defibrillator, im Gemeindeblatt Straubenhardt, sich laut Aussagen von Ärzten der Helios Herzklinik Karlsruhe, nicht in der Nähe von Windkraftanlagen aufzuhalten. Auch am Helios Klinikum Pforzheim rät man zur Vorsicht, auch bei implantiertem Herzschrittmacher. Mehr …

PZ und Experten bestätigen die BI
Die PZ nahm Kontakt mit der Kommunikationsstelle der HELIOS Kliniken auf. Die Referentin Alexandra Jahnke zum Thema: «Zur Beeinflussung von Defibrillatoren durch Windkraftanlagen liegen aktuell keine gesicherten Daten vor.» Aber sie räumt ein: «Unabhängig von Windanlagen im Nordschwarzwald können bereits EMI (emittierende Geräte) wie Herzschrittmacher und Defibrillatoren stören. Trotz Schutzmassnahmen gegen EMI sollte man beim Umgang mit elektronischen Geräten Abstand halten und vorsichtig sein. Belastbare, eindeutige Studien seien noch nicht verfügbar.»
Fazit: Gesicherte Daten liegen zwar noch nicht vor, die bisherigen Ergebnisse konnten jedoch nicht eindeutig nachweisen, dass Entwarnung angezeigt sei oder eine schädliche Wirkung von EMI unbegründet sei. Damit bleibt das Risiko einer gesundheitsgefährlichen Gerätestörung in der Nähe von Windanalgen bestehen.
Die PZ wandte sich auch an die Redaktion der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie DGTHG und bat um eine Einschätzung. Auch dort die Aussage, dass eindeutige wissenschaftliche Studien, die eine Entwarnung aufzeigten, noch nicht vorlägen.
Fazit auch hier: Jede in Fragestellung von EMI bei Windkraftanlagen ist unwissenschaftlich bis eine eindeutige, wissenschaftlich belegte Entwarnung vorliegt.

Richtigstellung
Es wurde allerdings von der DGTHG die umgekehrte Behauptung abgewiesen, man dürfe nicht aussagen, dass man aufgrund von Windkraftanlagen (WKA) Probleme mit einem implantierten Defibrillator bekomme. Diese Aussage hat die BI allerdings nie getätigt. Die BI informierte im Gemeindeblatt Straubenhardt über einen konkreten Fall, bei dem eine Passantin unter Gegenwart von Zeugen in der Nähe einer WKA plötzlich auftretende Atemnot, Übelkeit und Kreislaufprobleme erlitt. Nur eine schnelle Entfernung brachte sie wieder in einen stabileren Gesundheitszustand zurück. Ihr Kardiologe im Helios Klinikum Karlsruhe riet ihr nach diesem Vorfall, sich vorsichtshalber von WKA fernzuhalten.

Zur Befragung des Bundesverbandes Windenergie (BWE) durch die PZ ist folgendes festzustellen:
Der Geschäftsführer des BWE, einer Lobbyorganisation der Windindustrie, Wolfram Axthelm, ließ den Windlobby Interessen geschuldet, verlauten: «Die Behauptungen der BI seien «völlig abwegig und frei erfunden». Diese Aussage ist an Zynismus nicht zu überbieten. Die erwähnten Geräte würden auf einer Windenergieanlage fehlerfrei funktionieren.» Es geht hier aber nicht um das fehlerfreie Funktionieren von Geräten, sondern um schädliche elektromagnetische Emissionen.*

Für Menschen mit implantierten Defibrillatoren und Herzschrittmachern bleiben Windkraftanlagen ein mögliches Gesundheitsrisiko
Aufgrund der Aussagen von Ärzten des Helios Klinikums Karlsruhe hielt es die BI für angebracht, eine Warnung auszusprechen, eine Warnung zur Vorsicht, die eigentlich Aufgabe des Bürgermeisters der Gemeinde Straubenhardt gewesen wäre (das Vorsorgeprinzip ist gesetzlich verankert). Letztendlich liegt es jedoch in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen. Solange keine Entwarnung durch seriöse, wissenschaftlich neutrale Studien gewährleistet ist, blinkt die Gefahrenlampe rot. Der BI warnte zurecht Menschen mit implantiertem Herzschrittmacher oder Defibrillator.

WARNUNG *** WARNUNG *** WARNUNG


* Die BI hat die Leistungsfähigkeit von Windanlagen untersucht
Wie die BI bereits mehrfach auf seiner Website publiziert hat, stimmt der Windertrag nicht nicht mit den prognostizierten Volllaststunden des Herstellers überein. Über das Portal netztransparenz.de konnte nachgewiesen werden, dass nicht nur Straubenhardt, sondern alle im Schwachwindland Baden-Württemberg installierten Anlagen mit Leistungsdefizit fahren. Daher ist gegen die Aussage des Geschäftsführers Axthelm nur wenig zu sagen, seine Windkraftanlagen seien voll funktionsfähig. Aber, dass ihre Leistungsfähigkeit nur minimal genutzt werden könne und das unter Inkaufnahme von noch nicht als unerheblich geklärten Nebenwirkungen, sagt er nicht. Das ist, als ob man anscheinend gefahrlos ein 300 PS-Motor-Auto in einer 30er Zone ausfahren könne. Für eine stabile Energieversorgung macht das einfach keinen Sinn.